27.03.2018
Schlicht und berührend

Die Johannespassion in einer frühbarocken Version von Christoph Demantius (1567–1643) erklang kürzlich in der Ilmenauer Jakobuskirche. Unter Leitung von Kantor Hans-Jürgen Freitag erklang ein berührendes Werk, das gerade durch seine musikalische Schlichtheit faszinierte.

PM Christian Daether:

 

Dass die Johannespassion von Christoph Demantius schon fast 400 Jahre alt ist, mag man gar nicht so recht glauben, hat die Musik doch von ihre zu Herzen gehenden Wirkung bis heute nicht verloren.

Ganz ohne Vokalsolisten und nur von Susanne Herre (Laute) und Rufus Brodersen (Orgelpositiv) begleitet, singt das Vokalensemble St. Jakobus dieses sechsstimmige Chorwerk. Dessen Texte entstammen den Weissagungen des Jesaja-Buches und der Passionsgeschichte des Johannesevangeliums.

Die Passionsmusik des Domkantors Christoph Demantius erschien erstmals 1631 in Freiberg/Sachsen. Die Reduktion des Textes auf das reine Bibelwort entfaltet einen geradezu meditativen Sog, obwohl die Musik im barocken A-capella-Stil sehr klangprächtig daherkommt.

Als Ergänzung und gleichzeitig als Kontrast zu dieser barocken Farbenpracht kommt noch Musik des 20. Jahrhunderts zu Gehör: Almut Freitag spielt das Werk “Weißer Flugversuch” von Georg Nußbaumer für Blockflöte-solo und Hans Jürgen Freitag spielt die Kompositionen „Lux Aeterna” und „Iuxta Crucem” des finnischen Komponisten Joonas Kokkonen auf der Orgel.

Ausführende:
  • Susanne Herre - Laute,
  • Rufus Brodersen - Orgelpositiv,
  • Almut Freitag - Blockflöte,
  • Vokalensemble der St. Jakobuskirche Ilmenau,
  • Leitung und Orgel: Hans-Jürgen Freitag