27.11.2014
Kreissynode wählt Stellvertreter

Nach Pfarrer Stefan Wohlfarth (Geraberg) wählten die Mitglieder der Kreissynode kürzlich Pfarrer Thomas Kratzer (Arnstadt) zum 2. Stellvertreter von Superintendentin Angelika Greim-Harland. Der Arnstädter Pfarrer dazu: „Der Personalbestand auch in unserem Kirchenkreis dünnt immer weiter aus. Da ist es für die Superintendentin gut zu wissen, durch zwei Stellvertreter tatkräftig unterstützt zu werden. Ich möchte mit meiner Arbeit Brücken bauen zwischen der Kirchenleitung und unseren Gemeinden.“

Superintendentin Greim-Harland sprach in ihrem Bericht aus dem Kirchenkreis von „Zumutungen und Aufbrüchen“, die die Gläubigen die letzten 25 Jahre und auch in Zukunft begleiten würden: „Wir sollen die Botschaft vom Leben und der Beziehung zu Gott unter gewandelten Bedingungen neu zur Sprache bringen. Dafür müssen wir vom Kirchenkreis und der Landeskirche her die besten Bedingungen und Strukturen schaffen, die wir hinbekommen.“

Das verlange auch den Gemeinden in Zukunft einiges ab, was schon die Wahlen zum Gemeindekirchenrat (GKR) gezeigt hätten: „Allmählich setzt sich durch, dass der GKR-Vorsitz durch einen Ehrenamtlichen gewollt und auch möglich ist. Ehrenamtliche sind nicht Lückenbüßer, sondern Mitgestalter.“ Hauptamtliche Kirchenmitarbeiter seien verstärkt nicht mehr als Alleinverantwortliche gefragt, sondern als Trainer, Begleiter und Impulsgeber.

Sorgen bereite der Superintendentin der weitere Schwund an Gläubigen: „Neben dem demografischen Wandel, durch den wir jährlich 2 Prozent unserer Gemeindeglieder verlieren, gab es im I. Halbjahr 2014 die Zahl von 215 Kirchenaustritten – gegenüber 68 im Vorjahreszeitraum.“ Das sei vor allem auf die ungeschickte Informationspolitik der EKD zum veränderten Einzug der Kapitalertragssteuer zurückzuführen. Greim-Harland stellte nochmals klar: „Das ist keine neue Steuer; lediglich der Einzug hat sich geändert.“

Anschließend ging die Superintendentin auf die derzeit vakanten Pfarrstellen in Neustadt(Rennsteig), Langewiesen und Arnstadt-Oberndorf ein und benannte die damit verbundenen Schwierigkeiten. Positiv seien hingegen die Entwicklungen bei der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge sowie bei der Kinder- und Jugendarbeit: „Nicht nur die erste Church Night in Arnstadt, auch unser Angebot an Freizeiten wird sehr gut angenommen. wir erreichen damit viele Kinder und Jugendliche, die in ihren Heimatgemeinden oft keine Gruppen mehr haben und sonst vereinzeln würden.“

Abschließend berichtete Greim-Harland von der Arbeit in den verschiedenen Ausschüssen der Kreissynode und mahnte mit Blick auf die Arbeit des Kreiskirchenrates mehr Engagement beim Abgeben von Voten, vor allem zu Bausachen an: „Demokratie lebt auch hier von Beteiligung!“, betonte die Superintendentin.