22.12.2021
Friede auf Erden

EKM-Landesbischof Friedrich Kramer hat sich gemeinsam mit Regionalbischöfin Friederike Spengler und den Regionalbischöfen Tobias Schüfer, Johann Schneider, Uwe Jauch und Christian Stawenow in einem "Wort an die Gemeinden zum Christfest 2021" gewandt. Das Schreiben im Wortlaut:

»Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.« (Lukas 2,14)

Liebe Schwestern und Brüder!
In einer Woche feiern wir Weihnachten, das »Fest des Friedens«. Aber der Frieden in unserem Land ist an vielen Orten weit entfernt. Die Zeit der Einschränkungen im täglichen Leben dauert an. Dass es ein zweites Weihnachtsfest unter Pandemiebedingungen geben würde, haben wenige wahrhaben wollen. Die Nerven liegen blank; Müdigkeit und Frust machen sich breit. Und Angst. Viele sind unsicher, trauen den Worten nicht mehr.

Misstrauen macht dünnhäutig. Auf diesem Nährboden, gepaart mit Angst und der Sehnsucht nach einem Ausweg, gedeihen Wünsche nach schnellen Lösungen. Es gibt Menschen, die das ausnutzen.

Wir verurteilen Aktionen, die Menschen in Verantwortung beleidigen und bedrohen. Wir rufen die zur Umkehr, die ihrer Gewalt freien Lauf lassen und Übergriffe auf Einsatzkräfte billigend in Kauf nehmen!

Aufgabe von Christen ist es, das Miteinander zu ermöglichen. Unsere Sache ist es, den Frieden zu suchen. Gott in den Ohren zu liegen mit unseren Gebeten, ihm die Not zu klagen und dabei nicht zwischen Sympathischen und Unsympathischen zu unterscheiden! Selbst wenn sich die Bewertungen und Erfahrungen der Pandemiezeit unterscheiden, darf dies nicht zur Feindschaft untereinander führen!

Die Liebe sei der Maßstab unseres Handelns. Jesus ist uns darin vorangegangen. Er hat gezeigt, was Liebe ist: Liebe Gott, deinen Nächsten und dich selbst. Wer im Gegenüber seinen Mit- Menschen erkennt, denkt und handelt nicht um des eigenen Vorteils willen, sondern fragt nach dem, was dem Anderen dient.

Zu Weihnachten feiern wir die Geburt der Liebe in unserer Welt. Damit hat Gott Frieden gemacht mit uns. Lasst uns diesen Frieden leben! Suchen und ermöglichen wir ihn in unseren Dörfern und Städten. Setzen wir Zeichen des Friedens gegen den Hass.

Lasst uns einander liebevoll im Blick haben. Lasst uns die unterstützen, die an den Folgen der Pandemie leiden. Nicht Hass und Angst sind in der Liebe, sondern Rücksicht und Unterstützung.
Wir bitten euch: Betet füreinander, betet für unser Land und unsere Welt. Wir beten für euch und wünschen allen: Friede sei mit euch! Und wir danken euch, Schwestern und Brüder, die ihr in euren Gemeinden dem Frieden dient. »Ehre sei Gott und Friede auf Erden.«

Gesegnete Weihnachten!