Soundtrack der Seele

Haben Sie heute schon gesungen, oder begleitet Sie eine Melodie seit dem Aufwachen?

Es macht den Start in den Tag einfacher. Wenn man in dieser Jahreszeit früh genug aufwacht, kann man die schönsten Vogelstimmen hören, die ihre Stimmen erheben und den Tag begrüßen. Laut klingt es bei mir vorm Fenster und ich nehme mir einen Moment Zeit, dieses Naturschauspiel zu genießen.

Wie ein großer Chor mutet es an, der verschiedene Töne zusammenbringt – und eine wunderbare Melodie erklingt. Leider wird sie im Laufe des Tages leiser. Gegen den aktuellen Baggerlärm vor meiner Haustür kommt sie zurzeit kaum an.  Für mich ist es ein Sinnbild dafür, dass der Alltag und die damit verbundenen Aufgaben und Erledigungen sich auf diese Melodie legen und sie fast zum Verstummen bringen. Dabei läuft die Musik im Hintergrund weiter – von fröhlich und heiter über kraftvoll bis andächtig oder gar traurig, kann alles dabei sein.

Musik bringt etwas zum Klingen in uns und kann sogar unsere Stimmung beeinflussen. Sie berührt uns im Innersten, findet den Weg zu unserer Seele. Ich finde den Gedanken spannend, dass jeder seine eigene Lebensmelodie der Seele hat, den besonderen Soundtrack, den wir im Laufe unseres Lebens füllen.

Welche Lieder oder Musikstile sind es bei Ihnen? Von Klassik über Oper, Volksmusik, Pop und Rock… die Vielfalt ist fast unglaublich. Ich bin Gott dankbar, dass er uns die Musik zum Leben dazugeschenkt hat. So ohne Musik wäre es doch ganz schön trist und trostlos, oder? An diesem Sonntag feiern wir in unseren Gottesdiensten dieses Geschenk – Kantate! Singt!

Ein wunderbares Lied aus Brasilien und ins Deutsche übertragen von Fritz Baltruweit und Babara Hustedt greift dies auf. Da heißt es: Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben. Von Wachsen und werden, von Himmel und Erde, du Hüter des Lebens, dir sing ich mein Lied.


Cindy Havelberg-Kunze, ordinierte Gemeindepädagogin im Kirchenkreis