30.09.2021
Tora ist Leben

(PM EKM/rb). Mit einem Festprogramm endet am Donnerstag, 30.09.21 das Projekt „Tora ist Leben“. Um 15 Uhr beginnt im Erfurter Hirschgarten die feierliche Zeremonie, bei der die neue Tora-Rolle, ein Geschenk der beiden christlichen Kirchen an die Jüdische Landesgemeinde, vollendet wird.

Damit soll ein starkes sichtbares Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität von Juden und Christen in Thüringen gesetzt werden. Mitwirkende sind Alexander Nachama, Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens, Dr. Ulrich Neymeyr, Bischof des katholischen Bistums Erfurt, Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sowie Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen. Beginn ist 15 Uhr mit einem Fest-Programm mit Klezmermusik im Hirschgarten, nach dem Schreiben des letzten der 304.805 Buchstaben wird die Tora-Rolle in einem festlichen Umzug zur Neuen Synagoge getragen und dort in den Toraschrein eingebracht.

„Angesichts der Jahrhunderte währenden Schuldgeschichte der Kirchen gegenüber dem jüdischen Volk ist es nicht selbstverständlich, heute so zusammen zu stehen. Wir danken deshalb der Jüdischen Landesgemeinde, unsere Umkehr und unser Bekenntnis zur Schuld anzunehmen“, betont Friedrich Kramer. Für ihn ist die Tora das naheliegendste Geschenk der Kirchen für die Jüdische Landesgemeinde. Bischof Neymeyr fügt hinzu: „Die Tora ist für Juden und Christen heilige Schrift. Jüdinnen und Juden sind unsere älteren Geschwister im Glauben. Auch wir Christen verehren den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das wollen wir mit der Übergabe der Tora-Rolle zum Ausdruck bringen“.

Hintergrund:

Das Projekt „Tora ist Leben“ ist zentraler Beitrag der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands (EKM) und des katholischen Bistums Erfurt zum Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“. Die Kirchen hatten Rabbiner Reuven Yaacobov beauftragt, eine neue Tora für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen zu erstellen. Die Tora umfasst die ersten fünf Bücher der hebräischen Bibel und gilt den Juden als wichtigster Teil. Im Herbst 2019 begann der Tora-Schreiber (Sofer) mit dem Schreiben des ersten Buchstabens der neuen Torarolle für Gottesdienste in der Erfurter Synagoge. Der Text wurde von Hand auf Pergament geschrieben.

Das Programm im Überblick:

  • 15 Uhr Hirschgarten: Einstimmung auf die Torarolle mit Musik sowie Mitmachprogramm für Schüler und Schülerinnen
  • 15.15 Uhr: Fahrt der Torarolle mit Ehrengästen und Musik auf einem Cabrio-Straßenbahnwagen durch die Altstadt
  • 16 Uhr Hirschgarten: Ankunft der Torarolle und Begrüßung
  • 16.30 Uhr: Öffentliches Schreiben des letzten Buchstabens der neuen Torarolle für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen durch den Sofer Rabbiner Reuven Yaacobov, Musik: Alex Jacobowitz (Marimba)
  • 17 Uhr: Festlicher Umzug der Torarolle in Begleitung aller Gäste zur Neuen Synagoge (Fußweg 15 min), Musik: Orkester Simkhe
  • 17.30 Uhr Neue Synagoge (Max-Cars-Platz): Landesrabbiner Alexander Nachama nimmt die Torarolle in Empfang. Betrachten Sie noch einmal die Torarolle vor der Einbringung in die Neue Synagoge auf der Bühne am Max-Cars-Platz, Musik: Misrach-Ensemble
  • 18 Uhr: Die Einbringung der Torarolle in die Neue Synagoge wird per Videoleinwand auf die Bühne übertragen, anschließend Ausklang

Hinweis:

Die aktuellen Hygienebedingungen müssen eingehalten werden.