25.09.2019
Schöpfungsfreundlicher Erntedank

(PM EKM). Mit dem Beginn des Herbstes feiern die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Erntedankfeste. Zahlreiche Kirchengemeinden laden ab dem 29. September zu Erntedankgottesdiensten, Konzerten und Festen ein. Mit dem Fest erinnern Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur.

„Zum Erntedankfest zeigen wir Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung, die wir im Alltag allzu oft als ganz selbstverständlich hinnehmen. Im Gebet bitten wir darum, dass alle Menschen bekommen, was sie zum Leben brauchen. Außerdem lassen wir uns daran erinnern, mit Gottes Schöpfung verantwortlich umzugehen. Dazu gehört ein schonender Umgang mit dem Boden genauso dazu wie ein bewusster und sorgsamer Verbrauch unserer Lebensmittel. Erntedank bedeutet auch, die Natur nicht auf ihre reine Verwertbarkeit zu reduzieren und landwirtschaftliche Arbeit nicht mit niedrigen Preisen zu entwürdigen“, sagt Landesbischof Friedrich Kramer.

Das Thüringer Landeserntedankfest findet am 5. Oktober in Schkölen statt. Der Ökumenische Erntedankgottesdienst mit Predigt von Landesbischof Friedrich Kramer beginnt 10 Uhr in der Kirche. Weitere traditionelle Inhalte des Festes sind die Übergabe von Erntekronen (11.30 Uhr) an Repräsentanten wie den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, das Bauernmahl, ein Festumzug, ein Bauernmarkt (11 bis 18 Uhr) mit regionalen Anbietern sowie der Präsentation von historischer und moderner Landtechnik und ein buntes Rahmenprogramm auf der Bühne zwischen Rittergut und Wasserburg, unter anderem mit einer Limbo-Dance-Show.

Einige Kirchengemeinden bieten musikalische Veranstaltungen zum Erntedankfest an, zum Beispiel gibt es ein Festkonzert zum Erntedank in Arnstadt. Aufgeführt wird die „Messa di Gloria“ von Puccini und die Psalm-Vertonung „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ von Mendelssohn Bartholdy mit Solisten, dem Bachchor Arnstadt und den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt unter Leitung von Jörg Reddin.

Hintergrund:

Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in den Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin. Seit dem 16. Jahrhundert wird Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag am 29. September oder an einem benachbarten Sonntag begangen.

1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Dieser Termin wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland beibehalten, mitunter wählen Gemeinden aber auch benachbarte Sonntage aus. Im Mittelpunkt des Erntedankfestes steht der gemeinsame Gottesdienst mit der Präsentation einer Auswahl von landwirtschaftlichen Produkten im Altarraum. Sie sollen daran erinnern, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln es gibt, und dass die Früchte nicht selbstverständlich existieren, sondern Teil göttlicher Schöpfung sind.