09.11.2020
Gedenken inidividuell

Am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland die Synagogen – so auch in Arnstadt. In Ilmenau wurde das Inventar der jüdischen Betstube auf dem Marktplatz verbrannt. In beiden Städten sah eine johlende Menge zu und klatschte Beifall.

Normalerweise finden alljährlich aus diesem Anlass in beiden Städten Gedenkveranstaltungen statt, an denen sich auch evangelische und katholische Christen beteiligen. In diesem Jahr können derartige Veranstaltungen allerdings aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens nicht stattfinden. 

Superintendentin Elke Rosenthal ermutigt daher zu einem individuellen Gedenken: „Besuchen Sie das Denkmal vor der Arnstädter Himmelfahrtskirche, legen Sie eine Rose in den Efeu, zünden Sie ein geschütztes Licht an. Putzen Sie den Stolperstein in Ihrer Straße, legen Sie dort eine Blume hin, stellen Sie ein Licht auf. Um so besser, wenn das im ganzen November geschieht.“

Die Superintendentin wünscht sich, dass „die Arnstädter Synagoge wieder sichtbar wird, damit erlebbar wird, dass es mitten unter uns eine jüdische Gemeinde gab, die in der Synagoge Gott lobte und das Leben feierte. Lasst uns nicht aufhören, von ihr zu erzählen und an sie zu erinnern – in diesem Jahr an möglichst vielen Orten.“