09.06.2017
Arme Arnstädter

Ein erneuter „geistiger Leckerbissen“ wartet auf historisch Interessierte am Donnerstag, 15.06.17 um 19:30 Uhr in der Kath. Pfarrkirche „Christi Himmelfahrt“ (Erfurter Straße, 99310 Arnstadt). Die Historikerin Julia Mandry (Jena) geht in ihrem Vortrag der Frage nach, wie vor und während der Reformation mit den Armen in der Gesellschaft umgegangen wurde.

Wann und wo wurden Arme ausgegrenzt oder überwacht, wann wurden sie unterstützt? Mandry schlägt dabei zeitlich einen Bogen vom Spätmittelalter bis zum Ende des 16. Jahrhunderts.

Städtische Verordnungen und Almosen kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Funktion „Gemeiner Kästen“, die Findel- und Waisenkindbetreuung sowie die Versorgung in den Hospitälern und Siechenhäusern. Wie lebten Arme in Familie und Gesellschaft? Wie stand es um die Kriminalität? Das wird Mandry an konkreten Fallbeispielen deutlich machen.

Der Abend findet in Kooperation mit dem Marienstift und dem „Kuratorium zur Sicherung der Interessen des Vereinigten St. Georgs- und St. Jacobs-Stiftes“ e.V. statt.

Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zum Gespräch bei Wasser, Wein und kleinen Speisen des Marienstiftes. Führungen durchs Alte Spittel, gestaltet von Vereinsmitgliedern, runden den Abend ab.

 

Vita Julia Mandry:
  • 1988 geboren in Bad Frankenhausen
  • 2006-2012 Studium der Mittelalterlichen Geschichte, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Universität Jena
  • 2008-2010 Studentische Hilfskraft im Teilprojekt A4 "Geschlechterbeziehungen und Aufklärung" im SFB 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800"
  • 2012 Magisterabschluss mit der Arbeit: "Die Stiftungen für das Erfurter Predigerkloster von den Anfängen des Klosterbaus bis zur Reformation"
  • Seit Oktober 2013 Stipendiatin des Projektes "Thüringen im Jahrhundert der Reformation"