Gemeinsam Lasten tragen

Ich hasse es, umzuziehen.

Es gibt nichts Anstrengenderes, als den ganzen Tag Kisten zu schleppen. Treppauf, treppab, in den Wagen rein, zur neuen Wohnung fahren und wieder von vorn, immer nur Lasten tragen und das auch noch allein, furchtbar!

Ich kenne auch unterschiedliche Arten, wie man umziehen kann. Wir haben schon alles allein gemacht und sind nur mithilfe der Familie umgezogen. Wir sind aber auch schon mit einem Umzugsunternehmen umgezogen. Letzteres ist deutlich angenehmer.

Ein Spaß ist es trotzdem nicht, aber zumindest ist man hinterher nicht so erschöpft, dass man zwei Wochen krank ist. Was lerne ich also daraus? Genau: zusammen eine Last zu tragen, ist deutlich besser, als sie allein stemmen zu müssen. Und das betrifft eigentlich alle Lebenslagen. Sei es bei der Hausarbeit: beim Essen kochen, Kinder hin- und herchauffieren, Wäsche waschen, Putzen oder Aufräumen, oder sei es im Job: Angebote einholen, Rechnungen schreiben, Organisationsaufgaben erledigen, etwas reparieren, jemanden untersuchen usw. – je nachdem, was man halt so arbeitet.

Ich glaube, überall gilt: Eine Last zu teilen, ist besser, als alles allein machen zu müssen. Dann gelingt es auch (hoffentlich), dass alle gesund bleiben, an Körper, Seele und Geist. Und das wissen die Menschen nicht erst heute, sondern das wussten sie auch schon früher, vor ungefähr 2.000 Jahren.

Wer alles allein macht, bei dem ist die Gefahr sehr groß, dass er es irgendwann eben nicht mehr schafft und daran krank wird. Und das nützt weder ihm selbst, noch der Familie, noch den Freunden, dem Arbeitgeber oder der Gemeinschaft etwas.

Darum hat der Apostel Paulus eben auch genau diesen Tipp weitergegeben: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galater 6,2). In diesem Sinne: Helfen wir uns gegenseitig beim Tragen unsere Lasten, dann ist allen geholfen!

Franziska Remdt, Pfarrerin in Elxleben-Witzleben