17.03.2017
Kreuz – nicht Kampfeszeichen

Vor dem Hintergrund des Streits um die geplante Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt-Marbach rufen das Bistum Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu Besonnenheit auf.

Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM):

 

Die Bischöfe der beiden Kirchen, Bischof Ulrich Neymeyr und Landesbischöfin Ilse Junkermann, wenden sich klar gegen einen Missbrauch des Kreuzes als Kampfeszeichen: „Das Kreuz als Symbol des Christentums ist ein Zeichen der Gewaltlosigkeit, kein Kampfeszeichen. Das Kreuz, an dem Jesus Christus gestorben ist, steht für Gottes Liebe zu den Menschen, und zwar zu allen Menschen. Wir sind aufgerufen zum Dialog und dem Respekt vor anderen Menschen und Religionen. Wer das Kreuz benutzt, um - egal in welche Richtung - - Stimmung zu machen gegen Andersdenkende oder andere Glaubensrichtungen, missbraucht dieses christliche Symbol. Die verbalen Angriffe verschiedener Initiativen in den sozialen Netzwerken führen hierbei nur zu weiteren Eskalationen in diesem Streit. Die Worte, die die Gruppen wählen, haben nichts zu tun mit der christlichen Botschaft von Nächsten- und sogar Feindesliebe.“

Zu dem geplanten Moschee-Neubau in Erfurt-Marbach sagen die Bischöfe der beiden christlichen Kirchen: „Unser Grundgesetz ist hier klar: Religionsgemeinschaften haben das Recht auf die freie Ausübung ihrer Religion. Dieses Recht gilt selbstverständlich auch, wenn sich Religion in Architektur ausdrückt. Deshalb begrüßen wir als christliche Kirchen den Moschee-Neubau in Erfurt. Wer die Religionsfreiheit infrage stellt, sollte sich fragen, ob er auf dem Boden unseres Grundgesetzes steht.“