29.10.2021
Juden in Arnstadt und Plaue

(PM Schlossmuseum/rb). Noch bis 14.11.21 wird im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ die Ausstellung „Jüdische Familien aus Arnstadt und Plaue“ im Schlossmuseum Arnstadt gezeigt.

Die Sonderausstellung dokumentiert die bewegende Geschichte der jüdischen Mitbewohner in den Städten Arnstadt und Plaue von den Anfängen im Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert.

Die erste urkundliche Erwähnung von jüdischen Einwohnern in Arnstadt stammt aus dem Jahr 1273. Bei den Pestpogromen 1349 kamen (fast) alle in Arnstadt lebenden jüdischen Bürger ums Leben. Jüdische Familien, die sich Jahrzehnte später erneut in Arnstadt und in Plaue angesiedelten, wurden schon 1441 wieder vertrieben. 

Erst um 1830 siedelte sich eine kleine jüdische Gemeinde in Plaue an, die dort auch eine Begräbnisstätte erhielt. Ab 1874 zogen die ersten jüdischen Kaufleute nach Arnstadt. Die Stadt erlebte zu diesem Zeitpunkt einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Sie wurde zu einem beliebten Kurort, der viele Gäste in die Stadt lockte. Im Jahr 1884 wurde eine Synagogengemeinde mit Sitz in Arnstadt gegründet und 1913 die Synagoge in der Krappgartenstraße geweiht, welche in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde.

Während der NS-Diktatur erfolgte erst der wirtschaftliche und soziale Ausschluss der jüdischen Bürger aus der deutschen Gesellschaft, dann die Vertreibung und Ermordung. Die Stolpersteinverlegungen erinnern heute an ihre Schicksale.

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