29.11.2017
Frischer Wind

Auf frischen Wind darf sich der Kirchenkreis besonders in den Bereichen Arnstadt sowie Kinder- und Jugendarbeit freuen: Seit kurzem ist Jan Foit hier als Pfarrer und Gemeindepädagoge tätig und füllt damit eine schmerzliche Lücke, die lange Zeit durch die unbesetzte Pfarrstelle „Arnstadt III“ bestand.

 „Ich wollte gerne bei meiner neuen Stelle eine Kombination aus Pfarramts- und Jugendarbeit – und genau das habe ich hier bekommen“, freut sich Foit, der die Stelle mit dem Pfarramtssitz in Angelhausen-Oberndorf offiziell zum 01. Oktober 2017 angetreten hat.

Der 41Jährige kann auf eine bewegte Biografie blicken: Geboren 1976 im Westteil Berlins, engagierte er sich schon im Konfirmandenalter in der kirchlichen Jugendarbeit. „Damals sah ich die viele Arbeit, die Pfarrer leisten müssen, und wollte nie Pfarrer werden“, schmunzelt Foit, der von 1995 bis 2006 Theologie, Religionswissenschaft und Publizistik an der Freien Universität Berlin studierte.

Doch damit nicht genug, absolvierte er von 2007 bis 2010 noch ein Zweitstudium in Religionspädagogik, und dort „funkte“ es gleich in zweifacher Hinsicht für ihn: Zum einen lernte er seine jetzige Frau kennen, zum anderen erkannte er, dass der Glaube ihn ganz persönlich betrifft: „Meine Frau stammte aus einer frommen und lebendigen Gemeinde in Elbingerode (Harz), und der gelebte Glaube dort hat mich einfach fasziniert.“

Folgerichtig absolvierte er dort auch sein Vikariat und wurde anschließend von der EKM nach Werben (Elbe) entsandt. Das 1.100-Seelen-Städtchen im Landkreis Stendal ist bekannt durch eine der ältesten Gründungen des Johanniterordens und eine damit verbundene, prachtvolle gotische Kirche. Für Jan Foit und seine Familie war der Ort zunächst ideal, jedoch: „Je größer unsere Kinder wurden, desto schwieriger wurde es für uns logistisch in der dünn besiedelten Altmark, unseren Familienalltag zu meistern.“

In Angelhausen-Oberndorf angekommen, hat es die Familie nun in dieser Hinsicht um einiges leichter: „Die Wege sind hier einfach kürzer, und auch zu Verwandten und Freunden in Berlin, im Harz und in Süddeutschland haben wir es jetzt näher“, freut sich Foit, zumal er hier auch wieder besser seiner Leidenschaft für die Berge nachgehen könne.

Doch das ist nicht das einzige, was ihn an Arnstadt und Umgebung fasziniert: „Wir fühlen uns hier sehr wohl; sowohl die Kollegen, als auch die Leute aus der Gemeinde sind warmherzig und offen für neue Ideen. Und die Gemeinde hat die dreijährige Vakanzzeit wirklich gut gemeistert.“ Umstellen müsse er sich allerdings ein wenig bei Verwaltungsdingen, die hier teils anders gehandhabt würden als in der ehemaligen Kirchenprovinz Sachsen, dem heutigen nördlichen Teil der EKM.

Und wie wird der „frische Wind“ konkret aussehen? Foit möchte das, was er predigt, auch in seinem Leben umsetzen. Daher wird er Bewährtes weiterführen, aber auch Glaubenskurse und Familiennachmittage anbieten – und gemeinsam mit den Mitarbeitern aus dem Kinder- und Jugendbereich, die er teils schon vorher kannte, Freizeiten anbieten.

Ab Januar 2018 wird es außerdem in Ichtershausen „KonTeens“ geben, einen monatlichen lockeren Treff für Teens und Konfirmanden mit dem Erlebnis von Gemeinschaft und der Möglichkeit, miteinander und mit Gott ins Gespräch zu kommen – gelebter Glaube eben.