09.11.2023
Erinnern und gedenken

(PM EKM/rb). Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erinnern an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 sowie an den Fall der Mauer am 9. November 1989. Friedensgebete, Gottesdienste, Gedenkfeiern, Gedenkwege und Aktionen sind geplant.

Ausgewählte Veranstaltungen zum 9. November:

  • 10 Uhr: Erfurt, Jüdischer Friedhof: Gedenkveranstaltung
  • 13:30 Uhr: Buchenwald: Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Buchenwald
  • 15:00 Uhr: Erfurt, Erinnerungsort Topf&Söhne: Freischaltung und Vorstellung der Website www.juedisches-leben-thueringen.de/pogrome mit Prof. Schramm und Prof. Wagner
  • 17:45 Uhr: Jena: Klang der Stolpersteine, 18:35 Uhr: Gemeinsamer Weg vom Theatervorplatz zum Westbahnhof, 19:00 Uhr: Gedenkveranstaltung vor dem Westbahnhof
  • Samstag, 11. November, 19:00 Uhr: Dreifaltigkeitskirche Holzhausen: Musik zum Pogromgedenken mit Werken von Ravel, Lewandowski und Rossi

Eine Gedenkaktion in Bad Salzungen anlässlich des 84. Jahrestags der Reichspogromnacht unter dem Motto „Lichter gegen das Vergessen“ beginnt 16 Uhr in der Stadtkirche mit einer ökumenischen Friedensandacht. Im Anschluss um 16.30 Uhr führt ein Mahngang entlang der Stolpersteine, um in Stille zu gedenken und die Bedeutung der Erinnerung in die Gegenwart zu tragen. Am 6. November werden die 16 verlegten Stolpersteine gereinigt und poliert.

In Apolda wird auf dem Marktplatz um 18 Uhr zum Pogromnachtgedenken eingeladen. Im Anschluss um 19 Uhr ist in der Martinskirche ein „Gelber Montag geDENKTAG“ mit Blick auf den Fall der Mauer am 9. November 1989 geplant.

Eine Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht mit der Band „The STRING Company“ findet in der Marktkirche Bad Langensalza statt (18 Uhr). Anschließend ist ein Gedenkweg an den Stolpersteinen entlang geplant.

In Weimar gibt es erstmalig ein gemeinsames Programm des „Weimarer Netzwerks 9. November“ unter der Überschrift „Klang der Stolpersteine“. Beginn ist 16.30 Uhr mit einem Gedenken im Marstall. Von hier aus geht es mit Kerzen zu Stolpersteinen in der Stadt, wo ab 17 Uhr an die in der Zeit des Nationalsozialismus Ermordeten gedacht wird. Musikalische Gruppen sowie die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Kirchengemeinde werden das individuelle biographische Gedenken mitgestalten, bevor alle Teilnehmenden um 17.30 Uhr nochmal auf dem Theaterplatz zusammenkommen und gemeinsam in das Lied „Dos Kelbl“ einstimmen.

Die Stadt Eisenach lädt mit dem Evangelischen Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen, der katholischen Kirchgemeinde St. Elisabeth, dem Eisenacher Bündnis gegen Rechtsextremismus und dem Deutschen Gewerkschaftsbund zu einer Gedenkveranstaltung für das verheerende Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt ein. Den Auftakt bildet ab 17 Uhr ein gemeinsames Gedenken an der Synagogen-Gedenkstätte. Anschließend führt ein Gedenkmarsch zum Eisenacher Bahnhof. Eine Gedenkminute, ein Gebet und die Niederlegung von Blumen für die 118 Todesopfer unter der Gedenktafel im Bahnhof bilden den Abschluss.

In Schleusingen soll ein Friedensgebet als „Andacht gegen das Vergessen“ an der Gedenkstele an der ehemaligen Synagoge ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Andersdenkende und Andersseiende setzen. Beginn ist 18.30 Uhr.

November um 12 Uhr findet in Meiningen das Gedenken der Reichsprogromnacht am Platz der ehemaligen Synagoge statt. Die Stadt und die Kirchen laden gemeinsam ein, die Gedenkstunde leitet Superintendentin Beate Marwede, Schülerinnen und Schüler wirken mit.

In Gera findet am Denkmal der einstigen Synagoge in der Schülerstraße um 16.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung der Stadt statt. Die Gemeinschaft der christlichen Gemeinden lädt 17 Uhr in die Trinitatiskirche zu einem ökumenischen Gottesdienst ein.

Hintergrund:

Am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten in Deutschland Synagogen, Wohn- und Kaufhäuser niedergebrannt sowie Menschen erniedrigt, verhaftet und ermordet. Der 9. November 1989 ist für den „Fall der Berliner Mauer“ bekannt: Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben hatte, öffneten sich für die DDR-Bürger die innerdeutschen Grenzen.