St. Matthias

Dorfkirche romanischen Ursprungs; im 18. Jahrhundert barock umgebaut.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Öffnungszeiten Sommer:
    Bitte im Pfarramt erfragen.

Beschreibung


Im Jahre 796 wird im Kloster Fulda eine Urkunde ausgestellt, in der der Name "Eischleben" zum ersten Mal erwähnt wird. Neben diesem Kloster spielte das Peterskloster auf dem Petersberg in Erfurt eine wichtige Rolle, es hatte in Eischleben und den umliegenden Orten Besitzungen. Hier auf dem Berg zwischen Eischleben und Ichtershausen, in der Nähe der Mündung der Wipfra in die Gera, wurde die Peterskapelle errichtet. Diese Kapelle ist wohl vor der Errichtung eigener Kirchen das geistliche Zentrum für die umliegenden Orte gewesen.

1157 wurde die Kapelle dem Kloster Ichtershausen (Gründung 1133; Bestätigung vom Kaiser 1147) unterstellt.

In einer Urkunde aus dem Jahr 1317 übergeben die Herren von Kranichfeld, die hier Besitz hatten, "alle Rechte und Gerechtigkeiten und Zubehörungen" dem Kloster Ichtershausen. In einem Verzichtsbrief Hermanns von Kranichfeld von 1326 ist ausdrücklich von dem "Patronatsrecht über die Kirche dort" die Rede. Dies zeigt, dass zu dieser Zeit in Eischleben eine Kirche vorhanden war.

Der alte Vorgängerbau der Kirche war ein Holzbau, erst im 12. Jahrhundert wurden im Thüringer Raum die Kirchen mehr und mehr aus Stein neu errichtet. Davon zeugen noch einige an der Kirche erhaltene Bauteile.

Um das Jahr 1488 wurden an der Kirche größere, dem spätromanischen Geschmack entsprechende, Umbauten vorgenommen. Der Dreißigjährige Krieg richtete großen Schaden an der Kirche an. "Völlig polieret" wurde sie vom Hatzfeldschen Kriegsvolk im Jahre 1642. Fast genau einhundert Jahre später, nämlich 1744, geschah der große Umbau, der der Kirche ihr heutiges Aussehen gibt.

Immer wieder wurden Umbauten vorgenommen und mussten große Reparaturen ausgeführt werden. Trauriger Höhepunkt dieser notwendigen Arbeiten war der Einsturz der Südmauer im Jahre 1864.

Im Jahre 2000 wurde der Kirche in einem Festgottesdienst der Name "St. Matthias" verliehen.

Auch in unseren Tagen wird weiter an dem Gotteshaus gebaut:

2003 wurden die Stahljoche der Glocken durch eicherne ersetzt.
2008 wurde mit dem ersten Bauabschnitt einer umfänglich geplanten Renovierung begonnen. Mit finanzieller Hilfe der politischen Gemeinde sowie aus Mitteln der Städtebauförderung und anderer Fördermittel war es möglich, das Dach wieder neu mit Schiefer zu bedecken.
2012 wurde mit dem 2. Bauabschnitt begonnen, in dem das Fundament der Kirche untersucht und gesichert wurde; außerdem soll der Turm neu verfugt werden.